Teufelsberg
Berlin
Making of: Fujifilm X-T1
Veröffentlicht: 30.04.2017
DER Lost Place, welchen JEDER Deusche, JEDER Tourist und JEDER Neubürger unseres Landes einmal gesehen haben sollte! Diese ehemalige Radarstation bzw. Abhöranlage namens "Teufelsberg", idyllisch am Rande Berlins in der ehemaligen Britischen Zone gelegen, auf einem Hügel aus Trümmern des 2. Weltkriegs erbaut, diente in früheren Jahren einzig und allein Spionageaktivitäten.
Vor Ort könnt Ihr an einer historischen Führung teilnehmen. Hier unbedingt pünktlich sein und die paar Euros investieren, glaubt mir, es lohnt sich. Mein Text basiert auf dem mir übermittelten Wissen des Herrn Richard Rabenaat, welcher uns sehr gut geleitet hat, sowie auf meinen persönlichen Erfahrungen und Empfindungen des Tages. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für die tolle Führung Richard!
Der Weg hinauf auf den Berg geht an der ehemaligen Kantine vorbei, gehörig zum so genannten "Inneren Ring". Die Kantine ist das einzige Gebäude auf dem gesamten Berg, welches mit Fenstern ausgestattet ist. Bevor die Fenster im Auftrag von Wolfram Liebchen erneuert wurden, waren sie verspiegelt. Die Angestellten Spione mit britisch und amerikanischer Herkunft, tätig im 4-Schichtbetrieb, konnten so beim Mahl das einzige Sonnenlicht des Tages spüren und währendessen den Blick auf die herrliche Landschaft genießen. Jedoch konnten Außenstehende, nämlich die Deutschen Arbeiter im "Äußeren Ring", nicht erahnen was im Inneren des Gebäudes geschieht. Weil ja verspiegelt. Die Deutsche Arbeiter waren selbst für Ihre Verpflegung verantwortlich. Besagter Herr Liebchen arbeitet seit einiger Zeit daran, die Kantine zu neuem Leben zu erwecken. Es wird gewerkelt und geschafft. Was ich zu sehen bekommen habe war wundervoll. (Fotos darf ich nicht veröffentlichen, deshalb mach Dir bitte selbst Dein Bild.) Zudem scheint ein Möbelhändel ansässig, welcher Antiquitäten restauriert. Kurioserweise wurde eine Art Labyrinth aus Türen und Spiegeln aufgebaut. Es war bedauerlicherweise so düster, dass ich mich nicht hinein getraut habe.
Am Rande des Weges sind besondere Kunstwerke zu finden. Böse Schurken denken beim Ansehen an die Blair Witch-Hexe aus dem Walde. Die Graffitis und Abbildungen an den Hallenwänden auf dem Berg sind der helle Wahnsinn und verdienen eine haargenaue Betrachtung. Nun sind auch die verschleierten Kuppeln erkennbar, sowie die nicht betretbaren "lichtlosen Hallen". Der erste Gedanke ist einfach nur "WOW, was ist das?" Erstere dienten dazu, alle Funkverbindungen im Umkreis bis zu 50(!) km Höhe und bis zu 500 km Radius mitzuhören und ggf. aufzuzeichnen. Der Klang in den Kuppeln ist einzigartig. Jedes noch so kleine Geräusch erreicht das Ohr auf gigantische Art und Weise. Noch heute finden Konzerte in einer der Kuppeln statt.
Fahrt selbst nach Berlin und schaut Euch das unbedingt an. Stand 30.04.2017 werden die historischen Führungen noch 2x pro Woche angeboten. Freitags um 14 Uhr empfehle ich ausdrücklich, denn samstags um 10 Uhr wird es verdammt voll werden. Der Preis beträgt ermäßigt 10€ (Nachweis nicht vergessen!), regulär 15€.
Fühlt die Geschichte, schnuppert die historische Luft, schmeckt dabei eine Berliner Weiße und lasst Euch treiben. Gerne gebe ich Euch weitere Berlin Tipps, sendet mir einfach eine E-Mail.
Weitere Infos zur Radaranlage Teufelsberg erhaltet ihr unter: